Tierra del Fuego…

Tierra del Fuego…

… am Ende der Welt, wo es auch Königspinguine gibt –

Nach dem gezwungenen 5-Tagesstopp an der Tanke kann es weiter gehen nach Feuerland. Um nach Ushuaia zu kommen, muss man ein kleines Stück durch Chile fahren. An der Grenze essen wir das verbleibende Obst, Einfuhr von Obst, Gemüse, Fleischwaren, Eiern und vieles Weitere ist nämlich verboten. Mit der Fähre setzen wir über die Magellanstraße nach Feuerland über. Nach einer hässlichen Dirtroad durch Chile sind wir hinter der argentinischen Grenze bei San Sebastian zurück auf unserer Ruta 3. Seit Kilometer 0 bei Buenos Aires begleitet sie uns nun. Bei Ankunft in Ushuaia werden es über 3.000 sein. Plus die gewollten und ungeplanten Umwege sind wir mittlerweile 5.000km in Südamerika unterwegs.
In Rio Grande tanken und shoppen wir und nehmen dann eine Abzweigung zu einem weiteren Wrack. Die Landschaft verändert sich zusehends. Aus den ausgedörrten, gelben Grasflächen mit grünen Sträuchern wird ein moosbewachsener Scheinbuchenwald. Am Morgen klettern wir in das verrostete Schiff. Nicht ganz ungefährlich, aber cool. Auf dem weiteren Weg nach Ushuaia erinnert die Landschaft mit den schneebedeckten Bergkuppen sehr an die Alpenregion.

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Im Nationalpark Tierra del Fuego gibt es vier Hikes unterschiedlicher Schwierigkeit und Dauer: Leicht-kurz, leicht-länger, mittel-kurz und schwer-lang. Wir entscheiden uns natürlich für den letzteren zum Cerro Guanaco. Acht Stunden hin und zurück, 8km und 943 Höhenmeter wollen wir morgen in Angriff nehmen und unsere Wanderschuhe das erste Mal testen. Da das Wetter aufklart, schlendern wir ein bisschen durch Ushuaia, nehmen jeden Outdoorladen auf der Suche nach einer Trekkinghose für Marie mit und gehen abends essen um die ortstypischen Königskrabben und den Merluza negra zu probieren. Butterzart und geschmacklich beides ein Traum. Durch die späte Einfahrt in den Nationalpark sparen wir uns ausnahmsweise mal nicht ganz unwissentlich den Eintritt und campen am Rio Pipo.

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Der Himmel morgens um 6 Uhr sieht viel versprechend aus, doch schon um 8, als wir loslaufen, nur noch weiß-graue Wolkendecke mit Niesel und Wind. Das Wasser des Lago Roca, von wo wir starten, peitscht nur so und hat mächtig Brandung. Trotz zwei Schichten Kleidung unten und vier oben frösteln wir bei 8 Grad. Die ersten 800 Meter geht’s am See entlang, dann kommt das erwartete Schild. Ab da laufen wir durch Wald recht steil bergauf, machen eine Frühstückspause und erreichen nach ca. 1,5h den versprochenen Lockout. See und Berge halt, ganz nett.

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Danach verändert sich der Wald, die Bäume und Äste sind krumm und kreuz und quer gewachsen. Als der Wald sich lichtet kommt der erste Test für die Wanderschuhe. Es wird übertrieben matschig. Wir hangeln uns irgendwie über die Wurzeln und kommen gut durch. Jetzt kann man die letzten zwei Kilometer des Weges komplett sehen. Sieht noch weit aus und hoch. Das nächste Stück wird nochmal übel. Man sieht das Wasser nicht, aber sinkt bei jedem Schritt so tief in das Moos ein, dass spätestens jetzt klar ist, dass Turnschuhe keine gute Wahl gewesen wären.

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Auf dem steinigen Part hoch zum Gipfel haben wir ordentlich Rückenwind, der uns quasi in Böen den Berg hochdrückt. Ein Blick zurück, ein Regenbogen. Nach guten drei Stunden sind wir oben und genießen einen tollen Blick auf Ushuaia, die Fjorde und Berge bis zur Antarktis. Nicht ganz, aber die Sonne zeigt sich kurz.

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Auf dem Rückweg kommen uns dann auch andere Wanderer entgegen. Als es sich zuzieht und anfängt zu regnen, sind wir froh so früh aufgestanden zu sein und in den Wald verschwinden zu können, anstatt jetzt auf der Freifläche mit Wind und Regen kämpfen zu müssen. Der frühe Vogel und so. Ein lohnenswerter Trail und erfolgreicher Test der Wanderschuhe. Vom Ende der Ruta 3 hat man noch mal nen guten Blick auch auf die gemeisterte Höhe. Anschließend gibt’s für uns Cordero patagónico – beim All-you-can-eat-Chinesen.

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Über Tolhuin am Lago Fagnano fahren wir zurück zur chilenischen Grenze und setzten mit der Fähre über, nachdem wir uns noch die einzige Königspinguinkolonie außerhalb der Antarktis angeschaut haben. Stolz und majestätisch stehen sie da in ihren Fracks mit flauschigen, grauen Küken dazwischen. Schöne Tiere und einzigartig. Dafür verlangt der Besitzer des Privatgrundstücks auch einen übertrieben hohen Eintrittspreis von 20€ pro Person.
Wir bleiben in Chile und fahren nach Puerto Natales und zu den Torres del Paine. Nach dem Wandern ist vor dem Wandern.

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17.02.-21.02.16

Kommentare
  1. Sind das tolle Fotos….. Ich freu mich so für Euch. Ich würde das auch gerne erleben.
    Ich fühle mich hier in der Dom. Rep auch sehr wohl. Heute waren eüwir in einem super Restaurant an einer kleinen Lagune. Allerdings mit Euch kann ich nicht mithalten. Schön, dass ihr das alles machen könnt. Hab euch lieb und passt gut auf euch auf. Ich freue mich immer über einen Blog. Danke sehr!???????

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